Das Hadsch ist die Lobpreisung Allahs
In all seinen Phasen bedeutet die Pilgerfahrt, Allah zu gedenken und nicht zu vergessen, dass das Geschöpf stets Allah gegenübersteht und in jedem Moment seines Lebens auf Ihn angewiesen ist. Der Gesandte Allahs sprach diese Tatsache mit den Worten „Der Tawaf (die Umrundung) des Bayt (der Kaaba), das Sa’y (das Hin- und Herlaufen) zwischen Safa und Marwa sowie die Steinigung des Teufels wurden lediglich für das Dhikr (Gedenken) Allahs befohlen.“ (Abu Dawud, Manasik, 50) an.
Auch im heiligen Koran werden die Muslime während der Pilgerfahrt aus verschiedenen Anlässen dazu aufgefordert, Allahs zu gedenken: Ausgehend von den Koranversen „Und gedenkt Allahs an einer bestimmten Anzahl von Tagen (an den Taschriq-Tagen)…“ (al-Baqara, 2/203), „…Doch wenn ihr von Arafat hergeströmt seid, dann gedenkt Allahs bei Masch’ar-i Haram…“ (al-Baqara, 2/198) und „Wenn ihr dann die Glaubenspraxis der Pilgerfahrt vollzogen habt, dann gedenkt Allahs, so wie ihr eurer Väter (in der Dschahiliyyah-Zeit) gedenkt habt, und gar mit noch innigerem Gedenken…“ (al-Baqara, 2/200) wird ersichtlich, dass die Pilgerfahrt gänzlich aus dem Gedenken Allahs besteht.
Allahs zu gedenken, die Zunge und das Herz mit der Lobpreisung/Dhikr1 Allahs zu beschäftigen, bedeutet im wahren Sinne, „Ich liebe dich, oh Allah!“ zu sagen. In jeder Phase des Hadsch drückt der Muslim durch das Aufsagen von Talbiyah (Labbaik), Takbir (Allahu Akbar), Tahlil (La ilaha illallah) und das Erwähnen der schönen Namen seines Herrn seine Liebe zu Allah aus und bekundet seine Ergebenheit und Hingabe für Ihn. So lässt unser Herr, Der „Gedenkt Meiner, so gedenke Ich eurer…“ (al-Baqara, 2/152) verkündet, die Liebe Seines Dieners nicht unerwidert.
1 Unter Dhikr wird das Gedenken und Erwähnen Allahs verstanden, mit dem Ziel, Ihn nicht zu vergessen und sich vor der Entfernung vom Glauben zu schützen.
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