Das Reinigen/Läutern von Besitz und Vermögen

Da mit der „Zakah“, die lexikalisch Bedeutungen wie Anstieg, Mehrung, Fülle (Barakah) und Reinheit besitzt, vom legitim erworbenen Besitz das Recht der in religiöser Hinsicht Anspruchsberechtigten abgegolten wird, werden der Besitz und das Vermögen spirituell gereinigt. Aus diesem Grund wurde dem Propheten (saw.) im heiligen Koran befohlen, die Zakah vom Besitz der Gläubigen zu entrichten und sowohl sie selbst als auch ihren Besitz zu läutern: „Nimm von ihrem Besitz ein Almosen (die Zakah), mit dem du sie rein machst und läuterst, und bete für sie. Denn dein Gebet ist für sie eine Beruhigung (Es beruhigt ihre Herzen). Allah ist Allhörend und Allwissend.“ (at-Tawbah, 9/103)
Es ist möglich zu sagen, dass die im Vers genannte Reinigung in drei Dimensionen stattfindet: in individueller, gesellschaftlicher und finanzieller Hinsicht. Durch das Entrichten der Zakah werden all diese drei verwirklicht. Das Wort Zakah ist hinsichtlich seiner hauptsächlichen Bedeutung an erster Stelle eine spirituelle Reinigung des Besitzes. Denn in der Zakah liegt das Recht der Armen und Unbemittelten.
Demnach kann sich die wohlhabende Person nicht von der Verantwortung befreien, solange sie die religiöse/finanzielle Schuld, die sie den Hilfsbedürftigen zu leisten hat, nicht abbezahlt. Mit dem Hadith „Allah erklärte die Zakah nur als Fardh (Pflicht), damit euer nachbleibender Besitz und euer Vermögen gänzlich rein ist.“ (Abu Dawud, Zakah, 32) brachte der Prophet Muhammed (saw.) deutlich zum Ausdruck, dass der Besitz, von dem keine Zakah entrichtet wird, nicht geläutert werden kann, da die Bedürftigen Rechte über diesen Besitz haben.

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