Das Verinnerlichen von Fürsorge und Barmherzigkeit

Die Zakah ist eine Ibadah, die das Geschöpf näher zu seinem Schöpfer bringt und sowohl seine Seele als auch seinen Besitz spirituell reinigt. Eine Person, die Zakah entrichtet, zeigt, dass sie die maßlose Liebe zum Besitz zügeln kann. Wenn sie diese Tugend erreicht, so frönt sie weder dem Besitz noch trauert sie um die Dinge, die sie nicht erlangen kann. Sie hat lediglich die Gaben vor Augen, die ihr Allah im Jenseits zuteilwerden lassen wird. Sie reicht den Armen und Bedürftigen der Gesellschaft die Hilfshand. Wenn sie eine hungernde, verwaiste, verwitwete, bedürftige, schwache Person sieht, setzt ihre Barmherzigkeit sie zugleich in Bewegung. Sie findet keine Ruhe, bis sie diesen geholfen hat und den Hunger der Bedürftigen gestillt hat. Und für all diese Taten erwartet sie von niemandem weder Lohn noch Lob, sie hofft einzig und allein auf die Belohnung Allahs. Sie glaubt daran, dass die Spenden, die sie auf der Welt verteilt, ihren Rang im Jenseits erhöhen werden.
Der Prophet Muhammed (saw.) sprach „Wer satt zu Bett geht, während sein Nachbar hungert, ist kein Mu’min.“ (Bayhaqi, as-Sunan al-Kubra, X, 7) und deutete darauf hin, dass der Muslim, dessen Herzen mit Fürsorge und Barmherzigkeit gefüllt ist, seine Geschwister in der Not nicht allein lassen kann. Der Weg, damit der Muslim die Fürsorge und Barmherzigkeit verinnerlichen kann, führt über finanzielle und seelische Hilfeleistungen. Die Zakah steht an erster Stelle all dieser Hilfeleistungen. So empfahl der Gesandte Allahs (saw.) beispielsweise einem Sahabi (Gefährten), der sich über seine Hartherzigkeit beschwerte: „Wenn du möchtest, dass sich dein Herz enthärtet, so speise den Armen und streiche dem Waisen über den Kopf!“ (Bayhaqi, Schu’ab al-Iman, VII, 472)

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