Der Ramadan ist der Monat der Glaubenspraxen (Ibadah)

Der Ramadan ist die Zeit, in der wir unser glaubenspraktisches Leben intensiver als sonst leben. Denn die Tage und Nächte des Ramadan werden mit einigen besonderen Glaubenspraxen verbracht. Der Gesandte Allahs war den Menschen mit seinem glaubenspraktischen Leben in dieser Hinsicht ein Vorbild und nahm den Ramadan als den Monat der Glaubenspraxen wahr. 
Im Ramadan bemühte der Prophet Muhammed sich darum, seinem Herrn würdig zu sein, rezitierte zusammen mit Dschabrail den heiligen Koran und verrichtete in den Nächten lange Ritualgebete. Insbesondere in den letzten zehn Tagen zog er sich in den Iʿtikaf1 zur Inziwa/Khalwa2 zurück, um sich gänzlich der Ibadah hinzugeben. Außerdem war er in diesem Monat noch großzügiger als zu anderen Zeiten. (Bukhari, Sawm, 7) Auch wies der Prophet auf die Vorzüglichkeit der Umrah3 (kleines Hadsch/das Pilgern außerhalb der Hadsch-Saison) im Ramadan hin und verkündete, dass die in diesem Monat verrichtete Umrah den Lohn einer Pilgerfahrt/Hadsch einbringt. (Bukhari, Umrah, 4) Zudem wurden die Sadaqah al-Fitr4 und die Zakah (Sozialsteuer) aufgrund der Vorzüglichkeit dieses Monats im Ramadan vergeben. 


1 Während des Iʿtikaf zieht sich der Gläubige für ein oder mehrere Tage in die Moschee zurück, um abseits vom Weltlichen Glaubenspraxen für Allah nachzugehen.

2 Inziwa bedeutet, von der Gesellschaft abgeschieden allein zu leben, um nicht zu sündigen und um Glaubenspraxen zu verrichten. 
3 Die Umrah (auch kleine Pilgerfahrt genannt) ist eine Glaubenspraxis, die verrichtet wird, indem der Praktizierende in den Weihezustand (Ihram) eintritt, die Kaaba umrundet (Tawaf) und zwischen den Hügeln Marwa und Safa hin- und herläuft (Sa’y).
4 Sadaqah al-Fitr ist eine Art der Spende, die am Ende des Fastenmonats Ramadan an Arme und Bedürftige verteilt wird.

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