Die Autorität des heiligen Korans über die vorherigen Bücher
Der heilige Koran ist ein Buch, das die Grundbestimmungen, Moral- und Glaubensprinzipien der anderen Bücher beschützt, kontrolliert und bestätigt. Dass der heilige Koran mit der Eigenschaft „al-Muhaymin“ erwähnt wird (al-Ma’ida, 5/48), bringt diese Tatsache zum Ausdruck. Der heilige Koran beinhaltet alle Lehren der vorherigen offenbarten Bücher. Somit beschützt er auch die Teile der anderen Bücher, nach denen gehandelt werden sollte, vor dem Verschwinden.
Die Wahrhaftigkeit der Verse aus der Thora und der Bibel kann anhand des heiligen Korans beurteilt werden. Die Verse, die der heilige Koran bestätigt, sind wahr und die Verse, die er nicht bestätigt, sind falsch und ungültig. Im Fall, dass eine Unstimmigkeit zwischen der Information aus den vorherigen Büchern und dem heiligen Koran herrscht, wird das Wissen aus dem Koran angenommen und beachtet. Denn während für die anderen Bücher von Interventionen, Unterschieden und Widersprüchen die Rede ist, ist der heilige Koran vor den Eingriffen der Menschen geschützt (al-Hidschr, 15, 9) und wurde seit seiner Offenbarung weder geändert noch abgewandelt. Beispielsweise gingen die Thora und der Psalter im Laufe der Zeit verloren und wurden zu unterschiedlichen Zeiten von jüdischen Geistlichen von neu geschrieben. Die Bibel hingegen wurde lange nach dem Ableben des Propheten Isa/Jesus verfasst. Der heilige Koran aber wurde zur Lebenszeit des Propheten Muhammed unter seiner Anweisung niedergeschrieben, kurze Zeit nach seinem Ableben eingesammelt und zum Buch gebunden und bis zum heutigen Tag auswendig und in Schrift übertragen.
Der Begriff „Muhaymin“ drückt aus, dass der heilige Koran ein Prüfstein für die Beurteilung der anderen Bücher ist. Aus diesem Grund ist es den Muslimen nicht erlaubt, nach den Bestimmungen der anderen Bücher zu handeln, die nicht vom heiligen Koran bestätigt wurden oder die ihm widersprechen.
Im Laufe der Geschichte fand ein Entwicklungsprozess der Religion statt. Aus diesem Grund ist der heilige Koran das hervorragendste und umfangreichste der Bücher. Die Religion besteht aus klaren, festen, beständigen, orts- und zeitunabhängigen Grundsätzen (Minhadsch) wie dem Glauben an Allah, die Propheten und das Jenseits, und aus Details (Schir’a), die je nach Zeit, Ort und Umstand wandelbar sind. Als das letzte und umfangreichste Buch beinhaltet der heilige Koran einerseits die universellen Wahrheiten der Thora und der Bibel und änderte andererseits die Bestimmungen der Thora und der Bibel, die geändert werden mussten, und ersetzte sie mit geeigneten Bestimmungen. Aus diesem Grund müssten, nach der Offenbarung des heiligen Korans, der an die gesamte Menschheit appelliert, auch Juden und Christen an ihn glauben.
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