Die Bestätigung der Thora in der Bibel
Im heiligen Koran wird bekundet, dass die Bibel die Thora, welche zuvor hinabgesandt wurde, bestätigt. (al-Ma’ida, 5/46; Sag, 61/6) Alle Propheten wurden entsandt, um den Tawhid1-Glauben, also die Religion Allahs, den Islam, (Al-i Imran, 3/19) den Menschen zu überbringen. Auch der Prophet Isa/Jesus war ein Glied in dieser Propheten-Kette. Die Bibel, welche dem Propheten Jesus offenbart wurde, ist ein Buch, das die Thora bestätigt, denn der Wechsel der Bücher ändert nichts an den Grundsätzen der Religion. Dass im heiligen Koran besagt wird, dass Allah dem Propheten Jesus die Thora und die Bibel lehrte, (Al-i Imran, 3/48; al-Ma’ida, 5/110) ist ein Zeichen für die Beständigkeit der Institution der Offenbarung.
Die Bestätigung der Thora durch die Bibel ist die Anerkennung der Grundregeln der Religion. Mit anderen Worten beinhaltet die Bibel den Tawhid, die Nubuwwah2, das Jenseits und Rechtsprinzipien, welche allesamt die Grundsätze der Religion sind, sowie auch vielerlei Bestimmungen der Thora, welche nicht aufgehoben wurden. Im Gegensatz zu der Gemeinsamkeit bezüglich dieser Grundsätze der Religion besteht der Unterschied zwischen diesen zwei Büchern in Angelegenheiten, die die Glaubenspraxen betreffen. So spricht der Prophet Jesus in der Bibel beispielsweise: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, die Scharia3 oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu vervollkommnen.“ (Matthäus, 5:17)
Wie den Koranversen zu entnehmen ist, (al-Ma’ida, 5/46-47) unterliegt der Prophet Jesus hinsichtlich der Grundsätze den vorherigen Propheten, jedoch ist er auch im Besitz einer unabhängigen Scharia. Aus diesem Grund mussten die Christen bis zur Offenbarung des heiligen Korans nach der Bibel handeln. Ihre Verpflichtungen gegenüber der Thora hingegen war mit dem begrenzt, was die Bibel bestätigte und anerkannte. Nachdem aber der heilige Koran offenbart wurde, mussten alle Gläubigen ihre Handlungen nach diesem richten. Der Vers „Und so richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen, sondern sieh dich vor ihnen vor, dass sie dich nicht der Versuchung aussetzen (abzuweichen) von einem Teil dessen, was Allah zu dir (als Offenbarung) herabgesandt hat!…“ (al-Ma’ida, 5/49) deutet auf diese Tatsache hin. Denn im Laufe der Zeit wurde das Original der Bibel, wie es auch bei der Thora der Fall ist, abgewandelt.
1 Der Tawhid (absoluter Monotheismus) ist das Glaubenssystem, in dem an ein einziges erhabenes und transzendentales Wesen geglaubt wird.
2 Der Begriff Nubuwwah beschreibt die Aufgabe des Prophetentums, die Allah von Ihm auserkorenen Personen anvertraut.
3 Die Gesamtheit aller religiösen, moralischen und rechtlichen Bestimmungen wird Scharia genannt.
9