Die Bestätigung der vorherigen Bücher im heiligen Koran

Der heilige Koran wurde als Bestätigender aller vorherigen Bücher gesandt. (al-Baqara, 2/97; Al-i Imran, 3/3; al-Ma’ida, 5/48) Denn alle offenbarten Bücher entstammen derselben Quelle. Der Tawhid-Glaube und die wahrhaftige Religion fingen mit dem Propheten Adam an und bestanden weiter fort, bis sie mit dem Islam vervollkommneten. Der Prophet Muhammed (saw.) ist das letzte Glied der Prophetenkette. Aus diesem Grund ist es selbstverständlich, dass der heilige Koran dieselben grundlegenden Wahrheiten übermittelt, die auch den vorherigen Propheten hinabgesandt wurden. 
Dass der heilige Koran die vorherigen Bücher bestätigt, betrifft an erster Stelle den Glauben an die Einheit Allahs (Tawhid) und andere Angelegenheiten, die dieser Glauben bedingt. An zweiter Stelle bestätigt der heilige Koran moralische Prinzipien der vorherigen Bücher wie die Gerechtigkeit, die Güte, Iffah1, Ehrlichkeit und legitimer Gewinn. Auch bestätigt der heilige Koran universelle Bestimmungen, die sich nicht mit der Veränderung eines Volkes oder einer Zeit ändern und der gesamten Menschheit nutzen. Zudem beseitigt der heilige Koran die Mängel der offenbarten Bücher wie der Thora und der Bibel, welche Eingriffen und Abwandlungen ausgesetzt wurden, bestätigt ihre Grundsätze, die der Wahrheit entsprechen, und legt diese in neuen Ausdrucksmustern den Menschen dar. 
Der heilige Koran bestätigt auch die Botschaften der vorherigen Bücher, die den Propheten Muhammed ankündigen. Denn die vorherigen Bücher kündigten die Entsendung eines großen Propheten an. Wäre der Prophet Muhammed nicht gekommen, so wäre diese Ankündigung der Bücher gegenstandslos geblieben. Indem der heilige Koran diese Ankündigung bestätigt, bestätigt und beweist er nicht nur den Propheten Muhammed, sondern auch das Prophetentum aller vorherigen Propheten. 
Der heilige Koran beinhaltet viele Themen, die denen der anderen Bücher ähneln. Da alle offenbarten Bücher von Allah hinabgesandt wurden, ist es selbstverständlich, dass sie Ähnlichkeiten besitzen. Beispielsweise werden viele der Themen, die die Bibel beinhaltet, auch im heiligen Koran aufgegriffen. Im heiligen Koran wird von Zakaria/Zacharias, Yahya/Johannes, Maryam/Maria und Isa/Jesus und seinen Hawari/Aposteln, von Geschehnissen wie der Verheißung der Geburt Jesus an Maria und den Wundern Jesus erzählt. Die Ausdrucksähnlichkeit der folgenden zwei Passagen aus dem heiligen Koran und der Bibel sind äußerst Aufmerksamkeit erregend:
„…Und ihr Gleichnis (des Propheten Muhammed und derjenigen, die mit ihm sind) im Evangelium ist das eines Getreidefeldes, das seine Triebe hervorbringt und dann stärker werden lässt, so dass sie verdicken und ebenmäßig auf ihren Halmen stehen, so dass es den Anbauern gefällt. (Dies,) damit Allah die Ungläubigen durch sie ergrimmen lasse. Allah hat denjenigen von ihnen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, Vergebung und großartigen Lohn versprochen.“ (al-Fath, 48/29)
„Jesus erzählte ein weiteres Gleichnis: ‚Mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf sein Feld sät. Es ist zwar das kleinste von allen Senfkörnern, aber wenn es aufgeht und wächst, wird es größer als andere Sträucher. Ja, es wird zu einem Baum, auf den die Vögel fliegen, um in seinen Zweigen ihre Nester zu bauen.“ (Matthäus, 13:31-32. Tahir ibn Aschur besagt, dass es zwischen dem 29. Vers der Surah al-Fath und manchen Passagen der Thora Ähnlichkeiten gibt. (Ibn Aschur, XXVI, 207)


1 Iffah bedeutet, dass sich der Mensch des Verbotenen (Haram) fernhält und somit seinen Körper und seinen Verstand vor üblen Gedanken beschützt. 

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