Die Freude auf die Festtage

Das Eid al-Fitr (Ramadan-Fest) ist eine Zeit, in der die Muslime, die in der spirituellen Atmosphäre des Ramadan einen Monat lang ihre Seelen wiederbelebten und sich regenerierten, zusammenkommen und ihre Freude teilen. Festtage sind Zeiten, in denen die Muslime mit der Begeisterung, welche nach den Fasttagen, den verrichteten Ritualgebeten, den verlesenen Koranrezitationen, den verteilten Spenden und vielerlei weiteren Schönheiten, aufkommt, miteinander zusammenwachsen. 
Das Ramadan-Fest ist das Fest derer, die das Fasten als Schutzschild vor dem Üblen nahmen. Es ist das Fest derjenigen, die Bedürftige und Arme an ihren Tafeln speisten und den Armen und Alleinstehenden Schutz gewährten. Es ist das Fest derjenigen, die den heiligen Ramadan, den Monat der Geduld, der Danksagung, der Glaubenspraxis (Ibadah), der Reuebekundung (Tawbah), der Geschwisterlichkeit und des heiligen Korans, ihm gebührend ausleben. 
An den Festtagen wird den Älteren Respekt erwiesen, die Zerstrittenen werden versöhnt, die Verwandtschaft wird besucht und die Bedürftigen sowie Armen werden erfreut. Muslime vereinen sich zu einem Körper; sie erlangen die Chance, die Freude, Begeisterung und Geschwisterlichkeit beisammen zu erleben. An den Festtagen verstehen sie besser, was es bedeutet, „eins“ und „wir“ zu sein. Durch die Erkenntnis, dass sie das gleiche Mahl teilen, unter dem gleichen Dach, Schulter an Schulter zum Qiyam anstehen, ihre Hände für den gleichen Herrn erheben und die Ummah (Glaubensgemeinschaft) des gleichen Propheten sind, verspüren sie das Bewusstsein der Geschwisterlichkeit tief in ihren Herzen. 
Die Muslime öffnen sich gegenseitig ihre Seelen, die mit dem Fasten geläutert wurden, und binden sich fest aneinander. Ihre Lippen sprechen den Wunsch, so gefastet zu haben, dass sie dieses Fasten vom Höllenfeuer befreit. Sie ertrugen den Hunger, den Durst und jegliches Übel lediglich für das Wohlgefallen Allahs und fasteten, indem sie ihren Lohn einzig und allein von Ihm erwarteten. Aus diesem Grund flehen und beten sie zu Allah, dass ihr Fasten ein Anlass für die Vergebung ihrer Sünden sein möge. Und sie beten darum, durch das Rayyan-Tor in das Paradies einzugehen, durch welches nur die Fastenden treten werden, und die ewige Glückseligkeit zu erlangen…
„Im Paradies gibt es ein Tor namens Rayyan. Durch dieses treten lediglich die Fastenden ein, mit ihnen kann niemand durch dieses Tor eingehen…“ (Muslim, Siyam, 166)

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