Die Menschen bei der Abgabe nicht zu kränken
Einer der Gründe, warum im heiligen Koran betont wird, dass die Zakah das Recht der Armen und Bedürftigen ist (adh-Dhariyat, 51/19), ist zu verhindern, dass die Person, die die Zakah erhält, gekränkt wird, und die Person, die die Zakah vergibt, hochmütig wird. Denn die reiche Person übergibt mit der Zakah und der Sadaqah, die sie entrichtet, das Recht Allahs an die Armen, und die arme Person empfängt ihre Versorgung (Rizq) von Allah. Letztendlich ist die wohlhabende Person lediglich der Sachwalter eines Besitzes. Sie ist wie ein Mittler, die einen Teil des Besitzes, der ihr anvertraut wurde, an die Gegenseite überbringt.
Der wohlhabende Muslim muss beim Infak mit Vorsicht handeln und darf die Personen, an die er die Zakah vergibt, nicht kränken. In der Surah al-Baqara wird dieses grundlegende Moralprinzip in den folgenden Versen verkündet: „Diejenigen, die ihren Besitz auf Allahs Weg ausgeben und hierauf dem, was sie ausgegeben haben, weder Vorhaltungen noch Beleidigungen nachfolgen lassen, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn. Und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie traurig sein.“ (al-Baqara, 2/262), „Freundliche Worte und Vergebung sind besser als ein Almosen, dem Beleidigungen nachfolgen…“ (al-Baqara, 2/263), „Oh die ihr glaubt! Macht nicht eure Almosen durch Vorhaltungen und Beleidigungen zunichte, wie derjenige, der seinen Besitz aus Augendienerei vor den Menschen ausgibt und nicht an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. So ist sein Gleichnis das eines glatten Steins mit Erdreich darüber: Ein heftiger Regenguss trifft ihn und lässt ihn nackt. Sie haben keine Macht über etwas von dem, was sie erworben haben…“ (al-Baqara, 2/264)
Wahrhaftige Muslime machen ihren erlangten Lohn nicht zunichte, indem sie diejenigen, denen sie spendeten, quälen oder ständig an die Wohltat, die sie vollführten, erinnern. Sie behandeln die Personen, denen sie Hilfe leisteten, äußerst freundlich und höflich. Sie sprechen „Wir speisen euch nur um Allahs Wohlgefallen willen. Wir wollen von euch weder Belohnung noch Dank.“ (al-Insan, 76/9) und erwarten die Gegenleistung ihrer Wohltaten einzig und allein von Allah.
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