Die Verheißung des Propheten Muhammed (saw.) in der Bibel
Der heilige Koran verkündet wie folgt, dass die Entsendung des Propheten Muhammed sowohl in der Thora (Tawrat) als auch in der Bibel (Indschil) geschrieben steht: „…(die,) die dem Gesandten, dem schriftunkundigen Propheten, folgen, den sie bei sich im Tawrat und im Indschil aufgeschrieben finden…“ (al-A’raf, 7/157) Zudem sprach der Prophet Isa/Jesus zu seinem Volk: „O Kinder Israels, gewiss, ich bin Allahs Gesandter an euch; das bestätigend, was vom Tawrat vor mir (offenbart) war, und einen Gesandten verkündend, der nach mir kommen wird: sein Name ist Ahmad…“ (as-Saff, 61/6)
Islamische Gelehrte äußerten, dass diese Botschaft in der wahrhaftigen Bibel, die dem Propheten Jesus offenbart wurde, enthalten war, letztendlich aber durch die Abänderung/Tahrif aus den Bibeltexten entfernt wurde. Allerdings wiesen sie auch darauf hin, dass selbst die vorhandenen Evangelien Frohbotschaften über den Propheten Muhammed enthalten. Manche der Textstellen in der Bibel, in denen die Entsendung des Propheten Muhammed verhießen wird, sind: Matthäus, 4/17, 6/10, 10/7, 13/31-32, 21/43; Lukas, 9/2, 10/9; Johannes, 1/15, 15/26-27, 16/7, 16/13-14.
In den Botschaften der Evangelien über den Propheten Muhammed ist vor allem im Evangelium nach Johannes das Wort „Paraklet“ auffällig, das als „Tröster“ übersetzt wurde. Die Textstellen, in denen der Prophet Jesus den Paraklet verheißt, lauten:
„Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Johannes, 14:15-17)
„Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren…“ (Johannes, 14:26)
„Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir.“ (Johannes, 15:26)
„Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde, die Gerechtigkeit und über das Gericht.“ (Johannes, 16:7-8)
„Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“ (Johannes, 16:12-13)
„Parakletos“, was in den obigen Beispielen aus dem Evangelium nach Johannes als „Tröster“ übersetzt wurde, stammt aus dem Griechischen. Parakletos trägt Bedeutungen wie „der Tröstende, der Hilferufende, der Verteidigende, der Fürsprecher“. Laut den christlichen Gelehrten ist mit diesem Wort der Heilige Geist gemeint. Demnach entsandte Jesus Messias den Hawari1/Aposteln, die aufgrund seines Abscheidens trauerten, den Heiligen Geist als einen Trost.
Islamische Gelehrte äußerten hingegen, dass dieses Wort auf den Propheten Muhammed hinweist. Es ist nicht möglich, das Wort Paraklet als den Heiligen Geist zu deuten. Für das Kommen des Heiligen Geistes ist es nicht nötig, dass „Jesus geht“ (Johannes, 16:7-8). Denn laut den Christen ist der Heilige Geist sowohl vor als auch nach Jesus mit den Gläubigen.
Auch die Aussage „…er wird nicht aus sich selbst reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“ (Johannes, 16:12) trifft nicht auf den Heiligen Geist zu. Denn laut dem Christentum ist der Heilige Geist Gott. Demnach redet er von sich aus; es ist nicht möglich, dass Gott das redet, was er hört.
In den Evangelien wird dieses Wort mit konkreten Taten wie „hören“ und „reden“ (Johannes, 16:13 f.) in Verbindung gesetzt. Dies hingegen kann nur für ein Wesen der Fall sein, das im Besitz des Gehör- und Sprachorgans ist. Es ist nicht richtig, diese Eigenschaften dem Heiligen Geist zuzuschreiben. Denn der Heilige Geist ist der Engel der Offenbarung und der Eingebung. Wiederum sind diese Organe für eine Eingebung nicht erforderlich.
Aus diesem und weiteren anderen Gründen ist es nicht richtig, den Paraklet als den Heiligen Geist zu verstehen. Es ist ersichtlich, dass der Paraklet ein Mensch wie Jesus ist und der Vermerk „Heilige Geist“ später angefügt wurde. Außerdem erforschten islamische Gelehrte die Bedeutung dieses Wortes im Aramäischen, also der Sprache Jesus, und kamen zu dem Ergebnis, dass die Bedeutung dieses Wortes mit der Bedeutung des Wortes „Ahmed“ übereinstimmt. (Aydın, Mehmet, „Faraklit“, DIA, XII, 165-166)
Zu guter Letzt wird auch aus folgender Aufführung verständlich, dass die Juden nach dem Messias und Elias an die Entsendung eines anderen Propheten glaubten:
„Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten aus Jerusalem Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin‘s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: „Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!“, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.“ (Johannes, 1/19-23)
1 Als Hawari wird jeder der zwölf Personen bezeichnet, die vom Propheten Jesus zu seiner Hilfe erwählt wurden.
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