Gerechtigkeit
„Oh die ihr glaubt! Seid Wahrer der Gerechtigkeit, Zeugen für Allah, auch wenn es gegen euch selbst oder eure Eltern und nächsten Verwandten sein sollte. Ob sie (für die ihr bezeugt) reich oder arm sind, so steht Allah beiden näher (als ihr). Darum folgt nicht der Neigung, dass ihr nicht gerecht handelt! Wenn ihr (die Wahrheit) verdreht oder euch (von der Bezeugung der Wahrheit) abwendet, (wisset) gewiss, so ist Allah dessen, was ihr tut, Kundig.“ (an-Nisa, 4/135)
Gerechtigkeit bedeutet, an der Seite des Rechts und des Berechtigten zu stehen und niemandem Unrecht anzutun. So wie die Person selbst niemandem Unrecht antun sollte, sollte sie auch nicht dulden, dass jemand anderem Unrecht angetan wird. Wie im Koranvers vorgegeben wird, ist es eine Erfordernis der guten Moral, „auch dann kein Unrecht zu tun und Gerechtigkeit walten zu lassen, wenn es um einen Menschen oder eine Gesellschaft geht, die wir nicht gernhaben“. Denn der Muslim mit guter Moral handelt stets maßvoll, sein Hass gegenüber einer Person oder einer Gruppe verleitet ihn nicht zur Übertreibung und zum Unrecht. (al-Ma’ida, 5/8) Der Muslim weiß, dass Allah diejenigen, die zu weit gehen, nicht liebt, und wahrt das Gleichgewicht, indem er in jeder Angelegenheit den Mittelweg einschlägt.
Eltern sollten zwischen ihren Kindern gerecht handeln, Arbeitgeber sollten ihren Angestellten kein Unrecht antun und Lehrer sollten ihre Schüler gleichbehandeln. Auf diese Weise wird jeder gegenüber denjenigen, die unter ihrer Verantwortung stehen, gerecht handeln. Dies wiederum wird bewerkstelligen, dass die Gerechtigkeit gewahrt wird und sich in der gesamten Gesellschaft verankert. In einer Gesellschaft, in der Gerechtigkeit herrscht, werden Unrechtmäßigkeiten und Benachteiligungen ein Ende finden und zwischen den Menschen wird sich das Gefühl des Vertrauens verbreiten.
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