Ist Jesus (as.) für unsere Sünden gestorben?

Die meisten christlichen Konfessionen behaupten, dass die Sünden des Ungehorsams von Adam (as.) und Eva gegenüber Gott an die Nachkommen weitergegeben wurde und somit die gesamte Menschheit mit dieser Erbsünde belastet sei. Von dieser sei keine Erlösung möglich, wenn man nicht an den Sühne-Tod am Kreuz des Sohns Gottes glaube.

Muslime glauben nicht, dass Jesus (as.) gestorben ist, um unsere Sünden zu reinigen und zu vergeben. Im Vergleich zu der christlichen Lehre, dass der Mensch von Natur aus böse ist (in Bezug auf die Erbsünde), lehrt der Islam, dass alle Menschen unschuldig geboren werden und im Laufe der Zeit sündig werden – und das nur, wenn sie bewusst eine Sünde begehen. Und diese Sünden werden von dem barmherzigen Schöpfer vergeben, wenn der Mensch Gott um Vergeben bittet und aufrichtig Reue zeigt. Das islamische Konzept der Sünde basiert auf dem Glauben, dass weder die Sünde noch die Belohnung von jemandem auf einen anderen übergehen kann. Denn Allah ist niemals ungerecht. Der Koran (17/15) macht deutlich, dass jedes Individuum unabhängig und alleine für die eigenen Taten verantwortlich ist. Es gibt keinen Bedarf an einer Erlösung von der Erbsünde, denn es gibt keine ursprüngliche Schuld.

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