Muhammed (saw.), der letzte Prophet
Das Prophetentum fängt in der Menschheitsgeschichte mit dem Propheten Adam an (Der Koranvers „Gewiss, Allah hat Adam und Nuh und die Sippe Ibrahims und die Sippe Imrans auserwählt, eine der anderen Nachkommenschaft…“ (Al-i Imran, 3/33-34) weist darauf hin, dass das Prophetentum mit dem Propheten Adam begann.) und endet mit dem Propheten Muhammed (saw.). Laut dem Islam ist der Prophet Muhammed der letzte Prophet. Nach ihm wird kein anderer Prophet kommen. Dies wird auch im Koranvers „Muhammed ist nicht der Vater irgendjemandes von euren Männern, sondern Allahs Gesandter und der letzte der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid.“ (al-Ahzab, 33/40) zweifelsfrei bekundet. Auch der Prophet sagte „Die Gesandtschaft (Risalah) und das Prophetentum (Nubuwwah) sind vorüber, nach mir gibt es nun keinen Gesandten (Rasul) und Propheten (Nabi) mehr.“ (Tirmidhi, Ru’ya, 2; Ibn Hanbal, III, 268) und brachte somit zum Ausdruck, dass nach ihm kein Prophet mehr entsandt wird. Der Prophet Muhammed (saw.), der das letzte Glied der Kette von Propheten ist, die der Prophetengabe würdig sind, verkündete in einem anderen Hadith, dass er der letzte Prophet ist, wie folgt: „Die Situation von mir und den Propheten vor mir gleicht der Person, die ein Haus erbaut. Diese Person erbaute das Haus recht und schön und machte es perfekt, jedoch blieb an einer Ecke der Platz eines Ziegelsteins leer. Die Menschen besichtigen das Haus, bewundern es und sagen Folgendes: Wäre doch auch dieser Ziegelstein eingesetzt worden. Eben dieser Ziegelstein bin ich. Ich bin der letzte der Propheten.“ (Bukhari, Manaqib, 18) Dieser Hadith weist zudem darauf hin, dass alle Propheten den Menschen die gleiche Religion kundmachten und die Religion mit dem Propheten Muhammed vervollkommnete.
Dass der Prophet Muhammed der letzte Prophet ist, ist mit den Koranversen, den Ahadithen und der Idschma1 der Ummah belegt. Diese Tatsache ist zudem ein historisches und soziologisches Faktum. Personen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit der Behauptung, sie seien Propheten, aufkamen, konnten ihre Behauptungen nicht belegen und gingen als falsche Propheten in die Geschichte ein.
Das Prophetentum des Propheten Muhammed ist nicht mit dem Gebiet, in welchem er geboren wurde und aufwuchs, oder seiner Gesellschaft begrenzt. Er wurde für die gesamte Menschheit entsandt. Allah, der erhabene Herr, verkündet im heiligen Koran: „Und Wir haben dich für die Menschen allesamt nur als Frohboten und Warner gesandt…“ (Saba, 34/28) Allah sandte den Propheten Muhammed, damit er die Menschen aufklärt, sie zum Guten, Rechten und Schönen leitet, vom Üblen abhält und sie zu seinem eigenen Weg, der die Wahrheit ist, ruft. Diesbezüglich wird in der Surah al-Ahzab Folgendes besagt: „Oh Prophet! Wir haben dich gesandt als Zeugen, als Verkünder froher Botschaft und als Warner und als einen, der zu Allah mit Seiner Erlaubnis ruft und als eine lichtspendende Leuchte.“ (al-Ahzab, 33/45-46)
Das Prophetentum des Propheten Muhammed ist Rahmat2 für die Menschheit. Hierzu wird im heiligen Koran „Und Wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die Welten gesandt.“ (al-Anbiya, 21/107) verkündet. Dass auf der arabischen Halbinsel des siebten Jahrhunderts aus einer Gesellschaft, die in der Dunkelheit der Unwissenheit begraben war, eine tugendhafte Generation erblühte, geschah zweifellos mit der Vervollkommnung der menschlichen Überlegenheit des Propheten Muhammed und seiner Pflicht des Prophetentums.
Laut dem heiligen Koran ist der Glaube an das Prophetentum des Propheten Muhammed ein Glaubensgrundsatz des Islams. Daran zu glauben, dass der Prophet Muhammed Allahs Diener und Gesandter ist, ist eine unumgängliche Bedingung, um Muslim zu sein. Bezüglich dieser Angelegenheit wird in der Surah al-Baqara Folgendes besagt: „Der Gesandte Allahs glaubt an das, was zu ihm von seinem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und ebenso die Gläubigen; alle glauben an Allah, Seine Engel, Seine Bücher und Seine Gesandten…“ (al-Baqara, 2/285)
Laut der Aussage des heiligen Korans wurden alle Propheten gesandt, damit ihnen Folge geleistet wird. (an-Nisa, 4/64) Aus diesem Grund ist es die Aufgabe eines jeden Gläubigen, dem Propheten Muhammed zu folgen. Dementsprechend wird im ersten Vers der Surah al-Anfal „…So fürchtet Allah und stiftet Frieden untereinander, und gehorcht Allah und Seinem Gesandten, wenn ihr gläubig seid!“ (al-Anfal, 8/1) verkündet. Dem Propheten Muhammed Folge zu leisten bedeutet, den Erfordernissen des Glaubens durch das Einhalten der Gebote und Verbote Allahs nachzukommen. Folglich ist die Folgsamkeit gegenüber dem Propheten für den Muslim ein Erfordernis seiner Aufgabe der Dienerschaft für Allah. Nach dem heiligen Koran hängt das Erreichen des rechten Weges vom Gehorsam gegenüber dem Propheten ab. So verkündet Allah: „(Oh Mein Gesandter!) Sag: Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten. Doch wenn ihr euch abkehrt, dann obliegt ihm nur das, was ihm auferlegt ist, und euch obliegt, was euch auferlegt ist. Wenn ihr ihm (aber) gehorcht, seid ihr rechtgeleitet…“ (an-Nur, 24/54)
Da der Prophet Muhammed die Gebote und Verbote Allahs den Menschen kundgab, wurde im heiligen Koran der Gehorsam gegenüber Allah und der Gehorsam gegenüber dem Propheten Muhammed gleich gewertet. In einem Koranvers wird besagt: „Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht Allah, und wer sich abkehrt, (der soll wissen) – so haben Wir dich nicht als Hüter über sie entsandt.“ (an-Nisa, 4/80) Diesbezüglich sagte der Prophet Muhammed (saw.) in einem Hadith: „Wer mir gehorcht, der gehorcht Allah. Wer sich mir gegenüber auflehnt, der lehnt sich gegenüber Allah auf…“ (Muslim, Imarah, 33)
Der heilige Koran deutet auch darauf hin, dass die Folgsamkeit gegenüber dem Propheten ein Weg ist, um Allahs Liebe zu gewinnen und sich von seinen Sünden zu reinigen. Allah, der erhabene Herr, verkündet in der Surah al-Imran: „Sprich: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.“ (Al-i Imran, 3/31) Dem Propheten, der das beste Vorbild für die Gläubigen ist (al-Ahzab, 24/21), zu folgen, ist dementsprechend ein Beweis für die Liebe zu Allah und ein Weg, um Seine Liebe zu erlangen.
An den Propheten Muhammed zu glauben und ihm zu gehorchen, bedeutet nicht nur, die Gebote und Verbote Allahs einzuhalten, sondern auch, sich Allahs Gesandten als Vorbild zu nehmen. Dies hingegen kann nicht erfolgen, indem er blindlings und unbewusst nachgeahmt wird, sondern indem er bewusst und mit aufrichtiger Gebundenheit als Vorbild genommen wird. Jegliche Worte, Verhaltensweisen und Taten, die zum Erlangen Allahs Wohlgefallen verhelfen und „Salih Amal“ genannt werden, aufzuweisen, bedeutet, an den Propheten Muhammed zu glauben, ihm zu folgen, zu gehorchen und ihn als Vorbild zu nehmen.
1 Der Begriff Idschma bezeichnet die Meinungsübereinkunft der islamischen Gelehrten in einer religiösen Angelegenheit.
2 Rahmat beschreibt die Gnade und Gunst Allahs, dass Er für die ganze Existenz Gutes erwünscht, ihnen jegliche Hilfe bieten und ihnen Güte erweisen möchte.
24