Qiyam: das Stehen in der Gegenwart Allahs

Qiyam, was lexikalisch „Stehen, sich Hinstellen“ bedeutet, beschreibt im Ritualgebet das Stehen des Muslims in der Gegenwart Allahs in voller Ergebenheit und tiefem Respekt, während der Kopf nach vorne geneigt ist und die Hände verbunden sind. Als eine Säule des Ritualgebets ist Qiyam ein Teil des Ritualgebets, welches in jeder Gebetseinheit (Rak’ah) wiederholt wird und während dem ein Stück aus dem heiligen Koran rezitiert werden muss. 
Dass das Qiyam im Ritualgebet, in dem der heilige Koran rezitiert wird, lang gehalten wird, steigert die Vorzüglichkeit (Fadhila) des Ritualgebets. Der Prophet Muhammed (saw.), der insbesondere in den Ritualgebeten, die er allein verrichtete, das Qiyam lang hielt (Muslim, Musafirin, 204), antwortete einst auf die Frage „Welches ist das vorzüglichste Ritualgebet?“ mit „Jenes, dessen Qiyam lang ist.“ (Ibn Madscha, Ikamah as-Salawat, 200) Wenn er das Ritualgebet in Gemeinschaft verrichtete, hielt er das Qiyam hingegen kurz und forderte, dass die Dauer des Qiyam unter Berücksichtigung der Alten, Schwachen und Kinder, die hinter dem Imam (Vorbeter) das Ritualgebet verrichten, geregelt wurde. (Bukhari, Ilm, 28; Bukhari, Adhan, 65) 

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