Tabligh (Kundgebung)
Tabligh bedeutet „übermitteln“, „kundmachen“ und „weiterleiten“. Die Propheten sind allem voran dazu beauftragt, die Botschaften Allahs vollständig und fehlerfrei an die Menschen zu überbringen. Dies ist eine Notwendigkeit ihrer Pflichten als Propheten. In einem Koranvers wird diese Eigenschaft der Propheten wie folgt zum Ausdruck gebracht: „Oh du Gesandter! Übermittle, was zu dir (als Offenbarung) von deinem Herrn herabgesandt wurde. Wenn du es nicht tust, so hast du die Aufgabe des Prophetentums, die Er dir gab, nicht erfüllt…“ (al-Ma’ida, 5/67) Propheten sind Personen, die den Menschen die Gebote und Verbote Allahs, ohne sie zu verkürzen oder zu erweitern übermitteln. Diesbezüglich besagt der heilige Koran: „Und wenn er (der Prophet) sich gegen Uns einige Aussprüche selbst ausgedacht hätte, hätten Wir ihn sicherlich an der Rechten gefasst. Dann hätten Wir ihm hierauf die Herzader durchschnitten.“ (al-Haqqa, 69/44-46)
Die Propheten überbrachten die Offenbarungen, die sie von Allah erhielten, vollständig an die Menschen und griffen während der Überlieferung der göttlichen Botschaften an die Menschen weder auf Druck noch auf Zwang zurück. (ar-Ra’d, 13/40)
Die Absicht der Propheten während der Kundgebung ist das Mahnen und Warnen. Gemäß dem Koranvers „(Mein Gesandter) Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen in bester Weise…“ (an-Nahl, 16/125) verkündete der letzte Prophet Muhammed den Menschen den Islam mit einer schönen, netten Ausdrucksweise. Zweifellos spielte diese Art und Weise der Kundgebung eine große Rolle dabei, dass der Prophet in kurzer Zeit zum Erfolg kam. Allah macht in einem Vers auf diesen Punkt aufmerksam: „Durch Erbarmen von Allah bist du mild zu ihnen gewesen. Wärst du aber schroff und hartherzig, so würden sie wahrlich rings um dich auseinanderlaufen…“ (Al-i Imran, 3/159)
Bei der Erfüllung der Tabligh-Aufgabe sind die Propheten nicht dazu verpflichtet, die Menschen unter Druck zu setzen und sie somit dazu zu zwingen, die Botschaften Allahs anzunehmen. Andererseits scheuten sie während ihrer Tabligh-Aufgabe aber auch vor niemandem zurück. In einem Koranvers wird diese Eigenschaft der Propheten wie folgt hervorgehoben: „(Die Propheten,) die Allahs Botschaften übermitteln, Ihn fürchten und niemanden fürchten außer Allah…“ (al-Ahzab, 33/39)
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