Um den Menschen ihren Schöpfungsgrund zu lehren und die religiösen Bestimmungen zu verkünden

Ohne die Propheten ist die Zustellung der Religion an die Menschen und das Verstehen der Religion nicht möglich. Eine der Hikmah, warum Allah Propheten entsandte, ist, dass Er den Menschen auf diese Weise ihren Schöpfungsgrund kundgibt. Die Hikmah und der Zweck der Schöpfung des Menschen und seine Entsendung auf die Welt ist, dass er seinen Schöpfer kennt, an ihn glaubt und Ihm dient. (adh-Dhariyat, 51/56) Im heiligen Koran wird einer der Gründe für die Entsendung von Propheten wie folgt erklärt: „Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt (damit sie befehlen): ‚Dient Allah und meidet Taghut.1‘“ (an-Nahl, 16/36)
Nicht nur für das Erlernen von religiösem Wissen, sondern auch für das Anwenden dieses Wissens besteht der Bedarf an Propheten. Beispielsweise wird im heiligen Koran zum einen verkündet, dass die Zakah (Sozialsteuer) Fardh2 ist, und zum anderen erklärt, an wen diese abgegeben wird, jedoch wird nicht detailliert aufgeführt, von welchen Gütern wie viel abgegeben werden muss. Bezüglich dieser und ähnlicher Angelegenheiten sind die Menschen auf die Erklärungen des Propheten angewiesen. Der Gesandte Allahs sagte bezüglich der Verrichtung des Ritualgebets: „Verrichtet das Ritualgebet genauso, wie ihr mich beim Verrichten des Ritualgebets gesehen habt.“ (Bukhari, Adhan, 18). Bezüglich der Pilgerfahrt äußerte er sich folgendermaßen: „Entnehmt mir die Art und Weise der Erfüllung der Hadsch-Ibadah (Pilgerfahrt).“ (Tirmidhi, Hadsch, 38) Einer der Gründe, warum Allah den Menschen Propheten entsandte, ist die Erfüllung derartiger Bedürfnisse. 


1 Taghut ist die Bezeichnung für alles, das neben Allah angebetet wird und das vom rechten Weg abdriftet lässt. 

2 Fardh beschreibt alle religiösen Verpflichtungen, deren absolute Verbindlichkeit durch bestimmte Beweise nachgewiesen und begründet sind. In dieser Hinsicht gehören alle religiösen Verpflichtungen die durch Allah und Seinen Gesandten (saw.) dem verpflichteten Muslim auf eine deutliche und verbindliche Art und Weise aufgelegt wurden, zu den Fara’id (Plural des Fardh).

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