Vor dem Teufel Zuflucht bei Allah zu suchen

Unser Herr befiehlt, am Anfang der Koranrezitation bei Ihm Zuflucht vor dem Teufel zu suchen. (an-Nahl, 16/98) Doch welche Weisheit birgt dieses Gebot? 
Den Koran zu lesen bedeutet, das Wohlgefallen Allahs zu ersuchen und sich auf den Weg, den Er bestimmte, vorzubereiten. Eben dies ist eine Hinwendung, die dem Teufel keineswegs gefällt. Denn allen Anfangs bestimmte er seinen eigenen Existenzgrund als das Abhalten der Menschen vom Weg Allahs. Er sprach: „…Darum, dass Du mich in Verirrung hast fallen lassen, werde ich ihnen ganz gewiss auf Deinem geraden Weg auflauern.“ (al-A’raf, 7/16) Beispielsweise verführt der Teufel die Menschen durch Einflüsterung (Waswasa) zur Faulheit. Er verhindert durch verschiedene Zweifel, die er in die Herzen der Menschen setzt, dass sie von den Lehren des heiligen Korans einen Nutzen ziehen. 
Ein weiterer Grund, der es verhindert, von der Rechtleitung (Hidayah) des heiligen Korans zu profitieren, sind Vorurteile. In diesem Fall konzentriert sich der Leser nicht darauf, was der heilige Koran sagt und was er von ihm erwartet. Im Gegenteil legt er seine eigenen Vorurteile zugrunde und versucht, Zeichen seiner Vorurteile in den Versen aufzufinden oder seine Vorurteile durch die Verse zu bestätigen. 
Die Zufluchtssuche vor dem Teufel bei Allah bei der Koranrezitation bedeutet dementsprechend, davon wegzukommen, sich dem heiligen Koran mit Vorurteilen oder anderen Absichten wie das Verschaffen von persönlichen Vorteilen zuzuwenden, und Allah darum zu beten, dass Er die Tore der Rechtleitung, der Gnade und des Segens des heiligen Korans öffnen möge. 

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