Der Prophet Muhammed (Friede sei mit ihm)

Wer ist Muhammed (s)[1]?

Im Jahr 571 n. Chr. wurde in der Stadt Mekka auf der Arabischen Halbinsel in einer erhabenen Familie, deren Stammbaum sich bis zu Ismael, dem Sohn Abrahams, zurückverfolgen lässt, ein Kind geboren. Er wurde Muhammed – „der Gepriesene“ – genannt und schon in jungen Jahren wurde er zur Waise. Wohl deshalb setzte er sich sein ganzes Leben lang besonders für die Waisen und Unterprivilegierten ein. Muhammed (s) wuchs zu einem ganz und gar außergewöhnlichen Menschen heran. Allah, der Allmächtige, schützte ihn vor den Übeln der Lebensweise seiner Zeitgenossen, für die Alkohol, Ehebruch und Diebstahl und Ähnliches ganz normale Verhaltensweisen waren. Muhammed (s) erwarb sich den Ehrennamen“ al-Amin“/der Vertrauenswürdige. Die Menschen gaben ihre Wertsachen in seine Obhut, weil sie wussten, dass sie bei ihm sicher waren. Auch schon vor dem Islam interessierte sich Muhammed (s) für die Probleme der Gesellschaft, in der er lebte. Schon damals versuchte er, die Menschen zu bessern, indem er beispielsweise scharf kritisierte, wie schlecht die ausländischen Händler in Mekka behandelt wurden.

Seine Prophetenschaft

Als Muhammed (s) 40 Jahre alt war, überbrachte der Erzengel Dschibril (Gabriel) ihm im Monat Ramadan, dem 9. Monat des Mondkalenders, die erste Offenbarung Allahs. Es war der Vers; „Lies im Namen deines Herrn, der erschuf“ (Koran; 96/1). Und so förderte der Islam – die Lebensweise, die Muhammed (s) lehren sollte – von Anfang an den Erwerb und die Verbreitung von Wissen.

Über einen Zeitraum von 23 Jahren hinweg empfing Muhammed (s) weitere Offenbarungen. Diese Botschaft, die „Koran“ genannt wurde, richtet sich an die ganze Menschheit und ruht auf einem festen Fundament: auf dem Glauben an die Einheit Allahs, des Schöpfers, an Seine Engel, an Seine Gesandten, an Seine Offenbarungsschriften, an den Tag der Wiederauferstehung und an Seine uneingeschränkte Verfügungsgewalt über Seine Schöpfung.

In den ersten 13 Jahren seiner Prophetenschaft lud Muhammed (s) die Menschen dazu ein, ihre Götzenverehrung aufzugeben und zu einer Gemeinschaft von Monotheisten zu werden. Die erste Gläubige war Khadidscha, die Ehefrau des Propheten. Sie wird von den Muslimen als die „Mutter der Muslime“ verehrt. Die Mekkaner sahen in der Verbreitung der neuen Botschaft eine Gefahr für ihre Lebensweise und ihre Götzenverehrung. Mit seinem Appell, die Rechte der Schwachen zu achten, zog Muhammed (s) den Zorn der Reichen und Starken auf sich. Die Armen und Unterdrückten hingegen bewunderten ihn.

Die Widersacher des Propheten Muhammed (s) versuchten mit allen Mitteln, ihn zum Schweigen zu bringen. Doch weder Bestechung noch Folter oder Verbannung konnten ihn von seinem Weg abbringen. Er und seine Anhänger hielten dem Islam die Treue. Im Jahr 622 trug Allah Muhammed (s) auf, nach Medina auszuwandern, einer Stadt nördlich von Mekka. Dieser Aufbruch (die Hidschra) markierte einen so entscheidenden Wendepunkt, dass die Zeitrechnung des islamischen Kalenders mit diesem Datum beginnt. In Medina wuchsen die Muslime zu einer festen Gemeinschaft zusammen. Immer mehr Menschen aus allen Religionen, Stämmen und Ethnien bekannten sich zum Islam. Sie alle wurden nicht zuletzt durch den hervorragenden Charakter und den Glanz der Persönlichkeit unseres Propheten angezogen.

10 Jahre nach der Hidschra kehrte der Prophet Muhammed (s) an der Spitze eines Heeres von 10.000 Mann nach Mekka zurück. Er gab den strikten Befehl, kein Blut zu vergießen und keine Rache zu üben. Auf dem Rücken seines Kamels zog er in die Stadt ein und bekundete den Bewohnern dadurch seinen Respekt, indem er seinen Kopf so tief gesenkt hielt, dass er fast den Nacken des Kamels berührte. Dann sprach er zu ihnen: „Ich sage euch, was der Prophet Josef zu seinen Brüdern sagte: ‚An diesem Tage soll euch kein Vorwurf gemacht werden. Möge Allah euch vergeben! Ihr seid frei.‘“

Ein Jahr später hielt er auf der Pilgerfahrt seine Abschiedsrede, in der er unter anderem erklärte:

„Wir haben nun die Wege der Unwissenheit hinter uns gelassen. Wir müssen uns ganz vom Wucher lösen. Es muss Gerechtigkeit herrschen, und niemand sollte je unterdrückt werden. Alle Menschen sind gleichwertig, unabhängig davon, ob sie schwarz oder weiß sind, reich oder arm, Araber oder Nichtaraber.“

Zu jener Zeit wurde ihm auch folgender Vers offenbart:

„Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt“ (Koran; 5/3).

Unser Prophet Muhammed (s) verstarb im Jahr 632 und wurde in Medina, im heutigen Saudi-Arabien, beerdigt.


[1]  (s) Abkürzung für „Sallallahu aleyhi we-sellem“ mit folgender Bedeutung: Allahs Gruß und Segen mit ihm.

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