Der Ramadan ist der Monat des heiligen Korans

Da die Offenbarung des Korans, der das heilige Buch des Islams ist, in diesem Monat begann, wird der Ramadan auch als der Monat des heiligen Korans bezeichnet. Diese Eigenschaft des Ramadan wird im heiligen Koran wie folgt aufgeführt: 
„Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Koran als Rechtleitung und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung für die Menschen herabgesandt wurde…“ (al-Baqara, 2/185)
Die ersten Verse des heiligen Korans wurden dem Propheten im Ramadan des Jahres 610 in der Lailat al-Qadr (die Nacht der Bestimmung) in der Hira-Höhle offenbart. Der Monat Ramadan ist äußerst wertvoll, da sich die Lailat al-Qadr, welche segensreicher als tausend Monate ist, in ihm befindet. Auf den Wert dieser Nacht wird im heiligen Koran wie folgt hingewiesen: 
„Wir haben ihn ja in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt. Und was lässt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate. Es kommen die Engel und der Geist (Dschabrail) in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn mit jeder Angelegenheit herab. Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung.“ (al-Qadr, 97/1-5) 
Der Prophet Muhammed (saw.)1 legte großen Wert auf die Nacht der Bestimmung und äußerte für diese Nacht, welche im Monat Ramadan verborgen ist: „Sucht (die Nacht der Bestimmung) in den letzten zehn Tagen des Ramadan!“ (Muwatta, I’tikaf, 6) In diesem Zeitintervall bemühte er sich noch mehr als gewöhnlich um das  Praktizieren von Glaubenspraxen. Aufgrund der Wahrscheinlichkeit, dass die Nacht der Bestimmung in einer der letzten zehn Tage liegt, die ein ungerades Datum haben, verbrachte er die 23., 25. und 27. Nacht zusammen mit seiner Familie mit Glaubenspraxen. (Tirmidhi, Sawm, 81; Nasa’i, Sahw, 103) Er lehrte seiner Frau Aischa (ra.)2 welche danach fragte, wie in der Nacht der Bestimmung gebetet werden sollte, das Bittgebet „Oh Allah, Du bist der Erbarmer, der Großzügige, Du liebst es zu vergeben, so vergebe mir.“ (Tirmidhi, Da’awat, 84) 
Der Gesandte Allahs (saw.) rezitierte in den Ramadan-Tagen oft und viel aus dem heiligen Koran. In diesem Monat las der Prophet in jeder Nacht Dschabrail, der zu ihm kam, den heiligen Koran vor. (Bukhari, Sawm, 7) Diese gegenseitige Tätigkeit des Lesens und des Vernehmens wird „Muqabala“ genannt. Die Muqabala-Tradition, welche seit Jahrhunderten andauert, stammt von dieser Sunnah (vorgelebten Religionspraxis) des Propheten. Selbstverständlich ist es nicht nur wichtig, den heiligen Koran zu rezitieren und der Koranrezitation zuzuhören. Auch sollte über seine göttlichen Botschaften nachgedacht werden; Muslime sollten versuchen, die Botschaften zu verstehen, überdenken, welche Rolle diesen Botschaften in ihrem Leben zugeschrieben wird und versuchen, jeden der Koranverse in ihrem Leben widerzuspiegeln. In dieser Hinsicht ist der Ramadan eine große Möglichkeit, um mit dem heiligen Koran, seinen Botschaften und unserem Herrn, Der uns den heiligen Koran sandte, zusammenzukommen, sich all dem anzufreunden und sich Allah zu nähern. 


1 (saw.) ist die Abkürzung für „Sallallahu alayhi wa sallam“ mit der Bedeutung „Friede und Gruß sei mit ihm“.

2 (ra.) ist die Abkürzung für „Radiyallahu anh / anha/ anhum“ mit der Bedeutung „Möge Allah mit ihm/ihr/ihnen zufrieden sein“.

2