Die Wichtigkeit der Familiengründung im Islam

Die unterschiedliche Schöpfung der Frau und des Mannes ist, damit sie einander vervollkommnen. Allah, Der „Und es gehört zu Seinen Zeichen (der Existenz und Macht Allahs), dass Er euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken.“ (ar-Rum, 30/21) verkündet, macht auf die Eigenschaft des Menschen aufmerksam, dass die Menschen nicht allein und einsam, sondern in Gesellschaft leben. Für den in der Gesellschaft lebenden Menschen ist es durch die Gründung einer Familie möglich, seine Einsamkeit auf der Welt zu beenden und seine physischen und seelischen Bedürfnisse zu befriedigen. Der Mensch, der sich ab dem Zeitpunkt seiner Geburt im Familienumfeld befindet, verspürt nach dem Erlangen einer gewissen Reife das Bedürfnis, eine eigene Familie zu gründen. Dies ist zum einen eine Eigenschaft, die in seinem Wesen und seiner Schöpfung liegt, und zum anderen eine Erwartung der Gesellschaft. Denn die zu gründende Familie wird zugleich den Fortbestand der Nachkommenschaft und der Gesellschaft gewährleisten. Aus diesem Grund sind das Heiraten und die Familiengründung für die Gesellschaft genauso wichtig wie für das Individuum. Als die schönste Leitfigur für die Muslime wies der Gesandte Allahs mit den Worten „Oh ihr Gruppe von jungen Leuten! Wer von euch die Möglichkeit findet, der heirate. Denn das Heiraten ist der beste Weg, um den Blick vom Verbotenen (Haram) abzuwenden und die Keuschheit (Iffah) zu schützen...“ (Bukhari, Nikah, 3) auf die Wichtigkeit der Eheschließung hin. Mit der Aussage „Wenn der Diener Allahs die Ehe eingeht, hat er die Hälfte seiner Religion vervollkommnet. Für die andere Hälfte zeige er sich gottesfürchtig.“ (Bayhaqi, Schu’ab al-Iman, IV, 382) machte er auf die Rolle der Ehe im Religionsleben aufmerksam und mit den Worten „Die Nikah ist meine Sunnah…“ (Ibn Madscha, Nikah, 1) forderte er die Gläubigen zur Heirat und Familiengründung auf. Der Islam verbot das Mönchtum/die Priesterschaft, also die Lebensweise, die die Absonderung von der Welt und die völlige Hingabe zur Glaubenspraxis vorsieht.. Er missbilligte es, sich von natürlichen Bedürfnissen wie dem Essen und Trinken, dem Schlafen oder der Heirat zu entrücken, selbst wenn dies für das Verrichten von Glaubenspraxen sein sollte. (al-Hadid, 57/27; Ibn Hanbal, VI, 226). Beispielsweise gab es zur Lebenszeit des Propheten (saw.) Menschen, die das Unterlassen der Heirat und der Familiengründung als Frömmigkeit verstanden und interpretierten. Einer von drei Sahaba (Gefährten des Propheten), die der Meinung waren, sie müssten zum Erlangen des Wohlgefallen Allahs noch mehr Glaubenspraxen (Ibadah) verrichten, entschied sich dazu, seine Nächte stets mit dem Verrichten von Ritualgebeten zu verbringen. Ein anderer sagte, er wolle ständig fasten, und ein weiterer, er würde sich den Frauen enthalten und niemals heiraten. Als der Gesandte Allahs dies erfuhr, fand er ihre Denkweise nicht richtig und ermahnte sie mit folgenden Worten: „Ihr seid diejenigen, die dieses und jenes sagen, nicht wahr? Wisst, ich bin derjenige unter euch, der die meiste Furcht und die größte Ehrfurcht vor Allah empfindet. Dennoch faste ich manchmal und faste manchmal nicht. Ich verrichte (in einem Teil der Nacht) Ritualgebete und schlafe (den andren Teil). Und auch heirate ich Frauen. (Eben dies ist meine Sunnah.) Wer sich von meiner Sunnah abwendet, der gehört nicht zu mir.“ (Bukhari, Nikah, 1; Muslim, Nikah, 1)

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