Der Islam

„[…] Heute habe ich euch euren Glauben vollendet und habe an euch meine Gnade erfüllt, und es ist mein Wille, dass der Islam euer Glauben ist […]“1
(Der heilige Koran)
Das Wort „Islam“ hat Bedeutungen wie „Friede“, „Wohlergehen“ und „Ergebenheit“. Islam beschreibt die freiwillige und innige Zuwendung des Menschen zu Allah, ohne jeglichen Zwang, und die bedingungslose Akzeptanz seiner Gebote und Verbote. Eine Person, die den Islam als ihre Religion annimmt und dessen Regeln befolgt, wird „Muslim“ genannt.
Der Islam ist die letzte Religion, die von Allah (st.) an den letzten Propheten Muhammed (saw.) gesandt wurde. Er ist ein einwandfreies Glaubens-, Ibadah- (Glaubenspraxis) und Moralsystem, welches bis zum Ende der Welt gültig sein wird, denn Allah (st.) sandte den Islam, um die Menschen an seine Gebote zu erinnern, nachdem diese die vorherigen Religionen verändert hatten. 
Der Islam unterscheidet sich von den anderen Religionen mit seiner Eigenschaft, dass er an die gesamte Menschheit appelliert und bis zum letzten Tag der Welt gültig sein wird. Der Prophet des Islam ist der Prophet Muhammed Mustafa (saw.) und das Buch, dass ihm gesandt wurde, ist der heilige Koran. Der heilige Koran ist die endgültige und vervollständigende Form der Offenbarung, die mit dem Propheten Adam (as.) die Menschheit zu erreichen begann. Es wird keine Religion nach Islam, keinen Propheten nach dem Propheten Muhammed (saw.) und keine Offenbarung nach dem heiligen Koran geben. 
Alle Grundsätze des Islam dienen dem Schutz der von Allah (st.) geschaffenen Ordnung und Harmonie sowie dem Schutz des Menschen. Das Ziel des Islam ist es, dem Menschen als Wegweiser für eine gesunde Beziehung zu seinem eigenen Sein, zu Allah (st.), zu seinen Mitmenschen und zu allen lebendigen und leblosen Wesen zu dienen. Auf diese Weise soll sowohl der individuelle als auch gesellschaftliche Frieden gewährleistet werden und Gerechtigkeit und Barmherzigkeit auf der Welt herrschen. Die Grundsätze des Islam werden in drei Kategorien aufgefasst: die Grundsätze des Glaubens, die Grundsätze der Ibadah und die Grundsätze der Moral.


1  al-Ma´ida/Der Tisch, 5/3.

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Der Glaube

„Ich schwöre bei Allah, in dessen Hand meine Existenz ist! Ihr gelangt nicht ins Paradies, solange ihr nicht wahrhaftig glaubt. Und ihr seid keine wahrhaftig Glaubenden, solange ihr einander nicht liebt.“1
(Der Prophet Muhammed - saw.)
Der Eintritt einer Person in den Islam verwirklicht sich, indem diese Person wahrhaftig glaubt. Der Begriff Iman bezeichnet den Glauben an die Existenz und Einheit Allahs, an die Engel, die offenbarten Bücher, die gesandten Propheten, an den Jüngsten Tag und an das Schicksal. Als „Muslim“ wird eine Person bezeichnet, die an all dies glaubt, seinen Glauben mit Worten bezeugt und ihn in seinem Leben praktiziert.
Das Wort Iman beinhaltet Bedeutungen wie „in Sicherheit sein“ und „von Ängsten befreit sein“. Wer glaubt, befreit sich von allen möglichen Ängsten, indem er Allah (st.) vertraut. Wer glaubt, bereichert sein Leben mit Sinn und Wohlbehagen, er stärkt sein Selbstvertrauen und gewinnt an Widerstandskraft und Entschlossenheit gegenüber Schwierigkeiten. 
Der Glaube hält den Menschen von schlechten Worten und Taten fern. Er schützt ihn vor dem Abdriften in falsche Wege und vor einem Leben in Unruhe und Verwirrung. Auf diese Weise wird der Gläubige zu einem vertrauenswürdigen Menschen erzogen, der in seiner Familie, seiner Nachbarschaft, seiner Stadt, seinem Land und sogar auf der ganzen Welt das Gute verbreitet und Übel verhindert.
Der Glaube findet sein Fundament auf sechs Grundsätzen: der Glaube an Allah, an die Engel, an die offenbarten Bücher, an die Propheten, an den Jüngsten Tag und an das Schicksal. 


1 Hadith-Quelle: Abu Dawud, Adab, 130.

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