Die Fülle (Barakah) von Besitz und Vermögen

Im heiligen Koran wird der Besitz, der um Allahs Willen gespendet wird, als ein Darlehen für Allah angesehen und es wird verkündet, dass die Gegenleistung hierfür um ein Vielfaches von Allah zurückgegeben wird. (al-Baqara, 2/245) Allah verkündet, dass der Besitz derer, die ihre Zakah rechtmäßig entrichten und hierbei lediglich Seinem Willen folgen, vermehrt wird (ar-Rum, 30/39) und die Gegenleistung für jede Zakah ausgezahlt wird. (siehe Saba, 34/39) Auch der Prophet (saw.) machte darauf aufmerksam, dass durch die Entrichtung der Zakah der Besitz in Wahrheit nicht schrumpft (Muslim, Birr, 69), und besagte in einem Hadith: „Wenn eine Person von ihrem reinen (halal) Besitz Sadaqah spendet – und Allah nimmt nur das Reine (das halal ist) an – nimmt ar-Rahman1 dies an, selbst wenn es nur eine einzige Dattel ist und lässt diese Sadaqah größer als einen Berg werden, so wie ihr ein Kalb oder ein Fohlen fürsorglich großzieht.“ (Muslim, Zakah, 63; Ibn Madscha, Zakah, 28)
Der Muslim reicht den Unbemittelten durch das Entrichten der Zakah die Hilfshand und verschafft seinem Vermögen Barakah.2 Denn das Vermögen, dessen Zakah entrichtet wird, ist wie ein Obstbaum. Wenn die Person den Obstbaum gut bewässert und stutzt, so wird dieser Baum, trotz seiner gestutzten und getrimmten Äste, reichlich an Frucht tragen und seinen Besitzer erfreuen. Auf die gleiche Art und Weise steigern die Zakah und Sadaqah die Ergiebigkeit und den Überfluss des Vermögens. So gibt auch der Koranvers „Dahinschwinden lassen wird Allah den Zins und vermehren wird er die Sadaqah…“ (al-Baqara, 2/276) uns dieses Versprechen. Mit den „Sadaqah“ in diesem Vers sind alle möglichen Spenden auf dem Wege Allahs gemeint, also sowohl die obligatorische Zakah als auch jegliche freiwilligen Spenden. In einem anderen Vers wird wiederum „…Und was immer ihr auch (auf dem Wege Allahs) ausgebt, so wird Allah es euch ersetzen. Er ist der Beste der Versorger.“ (Saba, 34/39) verkündet und somit offen dargelegt, dass keine der Ausgaben, die für einen guten Zweck und freiwillig getätigt werden, von Allah unerwidert bleiben, sowie dass niemand infolgedessen Sachschaden erleiden wird.
Gesellschaften hingegen, die die Zakah aufgrund ihres Geizes nicht entrichten, wird die Rahmat3 sowie die Barakah Allahs entbehrt. Diese Tatsache wird vom Propheten wie folgt kundgegeben: „Entrichtet eine Gesellschaft/ein Volk nicht die Zakah ihrer Besitztümer, so bleibt ihnen der vom Himmel niedergehende Regen entbehrt. Wenn es die Tiere nicht gäbe, würde ihnen nichts vom Regen zuteilwerden.“ (Ibn Madscha, Fiten, 22) Auch ist dies eine der Botschaften, die uns mit dem Vers „…Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch ganz gewiss noch mehr (Gunst) erweisen. Wenn ihr jedoch undankbar seid, dann ist Meine Strafe fürwahr streng.“ (Ibrahim, 14/7) mitgeteilt werden.


1 Ar-Rahman ist einer der Namen Allahs und bedeutet „Der, Der allen Existenzen auf der Welt Barmherzigkeit und Wohltaten erweist“.

2 Barakah bedeutet Fülle, Überfluss, Ergiebigkeit, Segen und Glückseligkeit. 
3 Rahmat beschreibt die Gnade und Gunst Allahs, dass Er für die ganze Existenz Gutes erwünscht, ihnen jegliche Hilfe bieten und ihnen Güte erweisen möchte.

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