Gründlich über die Koranverse nachzudenken

Die Beziehung, die zum heiligen Koran aufgebaut wird, sollte sich auf das Verstehen fokussieren. Denn wenn dies nicht der Fall ist, wird es nicht möglich sein, die Tore des Wissens und der Weisheit des heiligen Korans zu öffnen. Der Koran ist regelrecht ein Schatz voller Wissen, Weisheit und Geheimnisse. Die Schlüssel dieses Schatzes sind das Verstehen des Korans und das Nachdenken über seine Verse. 
Es gibt manche Methoden, um die Aufmerksamkeit auf die Verse zu fokussieren. Eine dieser ist, dass der Leser von Herzen verspürt, dass diese göttliche Offenbarung von Allah kommt und eine einzigartige Gabe ist, die ihm zuteilwird. Außerdem sollte sich der Leser, wenn er im heiligen Koran einem Gebot oder Verbot begegnet, zunächst selbst angesprochen fühlen. Wenn im Vers von einer Belohnung (Sawab) oder einer Strafe die Rede ist, sollte er wiederum nicht vergessen, dass er selbst die Person ist, die ermahnt oder der etwas verheißt wird. Beispielsweise erinnert folgender Koranvers an diese Tatsache: „…Und gedenkt Allahs Gunst an euch und dessen, was Er von dem Buch und an Weisheit auf euch herabgesandt hat, um euch damit zu ermahnen…“ (al-Baqara, 2/231)
Gedanken und Meinungen bezüglich des heiligen Korans hervorzubringen, geschieht auf zwei Arten. Die erste hiervon verwirklicht sich auf wissenschaftlichem Niveau. Dies sind Studien, welche Wissenschaftler und Gelehrte führen, die der arabischen Sprache mächtig sind und das Wissen, das für die Auslegung des Korans nötig ist, besitzen. Die zweite wiederum ist die Mühe, die gewöhnliche Muslime mit ihrer eigenen Bestrebung leisten, um von der Rechtleitung des heiligen Korans zu profitieren. 
Was uns hier im Wesentlichen interessiert, ist der Versuch und die Bemühung eines gewöhnlichen Muslims, den heiligen Koran zu verstehen. Selbstverständlich kann hierbei die Tafsir-Literatur, welche von Gelehrten verfasst wurde, zur Hilfe gezogen werden. Um den heiligen Koran jedoch zu einem Teil unserer Gefühls- und Gedankenwelt zu machen, spielt neben der Tafsir-Literatur unsere eigene Mühe eine große Rolle. Während dieser Bestrebung stellen die mit Erläuterungen versehenen Koranübersetzungen und Tafsir-Bücher die grundlegenden Bezugsquellen dar. 

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