Was ist der Islam? Broschüre


abstrakt

In dieser Broschüre, die kompakte Informationen über den Islam enthält, wird dargelegt, an was Muslime glauben und wie sie glauben. Die sechs Säulen des Glaubens, bestehend aus dem Glauben an Allah, die Propheten, die Bücher, die Engel, das Jenseits, die Vorherbestimmung und das Schicksal, sowie die fünf Säulen des Islam, bestehend aus dem Glaubensbekenntnis, dem Ritualgebet, dem Fasten, der Zakat und der Pilgerfahrt, werden erläutert. Die Konzepte von Erlösung, Moschee, Ritualgebet und Adhan im Islam werden separat erklärt.


Was ist der Islam?

Das Wort Islam stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie Frieden und Hingabe. Ein praktizierender Muslim ist darum bemüht, sich mit ganzem Herzen Allah hinzugeben. Dadurch findet er Frieden – in diesem irdischen Leben wie auch im Leben nach dem Tod. Muslime als „Mohammedaner“ zu bezeichnen, was eine Anlehnung an den Begriff „Christen“ wäre, ist unpassend, da im Islam der Glaube an die Person Muhammeds (s)[1] nicht die einzige Komponente des Glaubens ist und lediglich einen Teil des Glaubens darstellt.

Der Islam ist die Fortführung der göttlichen Offenbarungsreligionen, die sich über einen  Propheten angefangen von Adam, Noah, Moses, David, Salomo über Abraham und Jesus bis Muhammed (s) auf den einzigen Schöpfergott beziehen, der auf Arabisch Allah genannt wird. Der Islam basiert also auf dem Glauben an den einen Gott und an die Rechtleitung, die den Propheten durch die Offenbarung Allahs zuteilwurde. Insofern ist der Islam keine neue Religion, sondern gewissermaßen die Krönung und Erfüllung derselben grundlegenden Wahrheit, die Allah allen Völkern durch alle Seine Propheten zuteilwerden ließ. Der heilige Koran legt fest: „Sag: ‚Wir glauben an Allah und was auf uns herabgesandt wurde und was herabgesandt wurde auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme, und was Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied zwischen einem von ihnen. Und Ihm sind wir ergeben.‘“ (Koran; 3/84).

Um das Jahr 610 n. Chr. herum zog sich Muhammed (s) des Öfteren vor der emsigen Betriebsamkeit des Handelszentrums Mekka in eine nahe gelegene Höhle mit dem Namen „Hira“ zurück, um dort in Ruhe über Gott und die Welt nachzudenken. Er war unter seinen Freunden und Verwandten als „der Aufrichtige“, „der Vertrauenswürdige“ (al-Amin) bekannt, weil er seinen Mitmenschen stets offen und ehrlich begegnete. Gegen Ende des Mondmonats Ramadan, in jener Nacht, die heute als „Laylat al-Qadr“, die Nacht der Macht (oder die Nacht der Bestimmung) bekannt ist und feierlich begangen wird, überbrachte der Erzengel Dschibril (Gabriel) dem Propheten Muhammed (s) die erste Offenbarung von Allah. Diese ersten fünf Verse der Surah Alaq lauten: „Lies im Namen deines Herrn, der er schuf, erschuf den Menschen aus geronnenem Blut. Lies, denn dein Herr ist allgütig, der mit dem Schreibstift lehrte, den Menschen lehrte er, was er nicht wusste“ (Koran; 96/1-5). Die Offenbarungen dauerten 23 Jahre lang. Die Verse wurden von den ersten Muslimen auswendig gelernt und niedergeschrieben. Sie sind bis heute unverfälscht und in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben.

Neben dem heiligen Koran verfügen die Muslime über die Aufzeichnungen und Berichte zur Lebensweise und zur Religionspraxis des Propheten (Sunnah). Die Sunnah umfasst neben Details zu Glaubenspraxen, wie dem Gebet, Reinlichkeit, Pilgerfahrt, auch zwischenmenschliche Handlungen, in denen sich der Glaube an Allah widerspiegelt. Viele Aussprüche und Handlungen des Propheten wurden von seinen Zeitgenossen überliefert und weitergegeben. Diese werden unter dem Begriff Hadith zusammengefasst und dienen den Muslimen als Wegweiser für ein Leben im Glauben.

 


[1]  (s) Abkürzung für „Sallallahu aleyhi we-sellem“ mit folgender Bedeutung: Allahs Gruß und Segen auf ihm.

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