Wer ist ein Muslim? Broschüre


abstrakt

In dieser Broschüre wird die Beziehung zwischen den Wörtern "Muslim" und "Islam" erklärt und betont, dass begangene Fehler nur den Muslim allein betreffen und nicht vom Islam gebilligt werden. Es wird erklärt, wie eine Person in den Islam eintreten kann und was die Glaubensgrundsätze sind, an die man glauben muss, um Muslim zu werden. Die moralischen Eigenschaften und die soziale Verantwortung des Muslims, zu vermeidende Verhaltensweisen und was die gläubige Person tun sollte, um ihr Leben in dieser Welt und im Jenseits verdienstvoll zu gestalten, werden mit Beispielen aus dem Koran erklärt.


Wer ist ein Muslim?

Die wörtliche Bedeutung des Wortes „Islam“ ist „Frieden“, „Wohlbefinden“, „Sicherheit“ und „Heil“. Islam bedeutet, sich mit aufrichtiger Hingabe aus eigener Intention und aus freiem Willen, ohne jeglichen Zwang Allah hinzugeben und Seine Gebote und Verbote bedingungslos anzunehmen. Eine Person, die den Islam als Religion anerkennt und sich an seine Regeln hält, wird „Muslim“ genannt.

Die Konversion einer Person zum Islam geschieht durch das Aufsagen des „Kalima asch-Schahada“ (die Formel des Glaubensbekenntnisses): „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Allah gibt, und ich bezeuge, dass Muhammed der Diener und Gesandte Allahs ist.“

Es ist das Erfordernis des Islams, von ganzem Herzen an die Grundprinzipien zu glauben (Iman), die von Allah und seinem Gesandten verkündet wurden.

„Iman“ bezeichnet den Glauben an die Existenz und Einzigkeit/Einheit Allahs, an die Existenz Seiner Engel, an Seine offenbarten Bücher, an Seine gesandten Propheten, an die Auferstehung im Jenseits (Akhirah) und an die Vorherbestimmung/das Schicksal (Qadar). Eine Person, die an all dies glaubt und ihren Glauben sowohl in ihren Aussagen als auch in ihrem Leben zu erkennen gibt, wird als „Mu´min“ („Gläubiger“) bezeichnet.

Aufgrund der innigen Bindung an den Islam ist ein Muslim gleichzeitig auch ein Mu´min. Auf die Eigenschaften eines Mu´mins wird an mehreren Stellen des heiligen Korans hingewiesen. Besitzt ein Mu´min nicht die im Koran angegebenen Eigenschaften, so ist dies nicht etwa ein Mangel des Islams, sondern ein Mangel und Fehler dieses Menschen. Folglich ist jeder Mu´min selbst dafür verantwortlich, sich die im edlen Koran erwähnten guten Eigenschaften anzueignen und sie in seinem Leben zu reflektieren. Der Koran nennt die vorzüglichen Eigenschaften eines Mu´mins wie folgt:

„Die Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr eure Angesichter gen Westen oder Osten wendet. Vielmehr ist fromm, wer an Allah und an den Jüngsten Tag, an die Engel, an die Bücher und an die Propheten glaubt, und wer sein Geld aus Liebe zu Ihm (Allah) ausgibt für seine Angehörigen, die Waisen, die Armen, die Reisenden, die Bettler und die Gefangenen, und wer das Gebet verrichtet und die Armensteuer zahlt und die, die ihre Verpflichtungen einhalten, wenn sie sich verpflichtet haben und standhaft sind in Unglück, Not und Kriegszeit. Sie sind es, die da rein sind, und sie sind die Gottesfürchtigen“ (Koran; 2/177).

„Und dein Herr hat bestimmt, dass ihr Ihm allein dient und dass ihr gegen eure Eltern gütig seid, auch wenn der eine von ihnen oder beide bei dir ins Alter kommen. Darum sag nicht zu ihnen: ‚Uff!‘, und schelte sie nicht, sondern sprich ehrfürchtig zu ihnen. Und bedecke sie demütig mit den Flügeln der Barmherzigkeit und bitte: ‚Oh mein Herr! Erbarme dich beider so (barmherzig), wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war!‘“ (Koran; 17/23-24).

„Die da spenden in Freud und in Leid und den Zorn zurückhalten und den Menschen vergeben. Und Allah liebt die Gutes-Tuenden. Und diejenigen, die, wenn sie etwas Schändliches getan oder gegen sich selbst gesündigt haben, Allahs gedenken und für ihre Sünden um Verzeihung flehen – und wer vergibt die Sünden, wenn nicht Allah? – und die nicht beharren in dem, was sie wissentlich taten“ (Koran; 3/134-135).

„Es sind nur diejenigen Gläubige, deren Herzen in Furcht erbeben, wenn Allah (der Name Allahs) genannt wird, und deren Glaube wächst, wenn ihnen Unsere Botschaft vorgelesen wird, und die auf Allah vertrauen; die das Gebet verrichten und von dem, was Wir ihnen beschert haben, spenden“ (Koran; 8/2-3).

„Sprich: ‚Kommt her, ich will verkünden, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts an die Seite stellen, und den Eltern sollt ihr Gutes tun. Und ihr sollt eure Kinder nicht aus Armut töten – Wir werden euch und sie versorgen. Und nähert euch nicht Schändlichkeiten, weder den öffentlichen noch den geheimen. Und tötet kein Leben, das Allah verwehrt hat, es sei denn mit gerechtem Grund. Das hat Er euch geboten. Vielleicht begreift ihr es. Und kommt nicht dem Besitz der Waisen zu nahe, außer um es zu mehren, bis sie herangewachsen sind. Und gebt Maß und Waage in Gerechtigkeit. Wir fordern von keiner Seele mehr, als sie zu leisten vermag. Und seid gerecht bei der Aussage (vor Gericht), wäre es auch gegen einen eurer Verwandten. Und haltet euer Versprechen gegenüber Allah. All dies gebot Er (Allah) euch, damit ihr es euch zu Herzen nehmt‘“ (Koran; 6/151-153).

„Wohl ergeht es den Gläubigen, die in ihrem Ritualgebet Demut zeigen und sich von allem Nichtswürdigen fernhalten und die die Zakah entrichten, und die ihre Scham bewahren“ (Koran; 23/1-5).

„Und die Diener des Erbarmers sind diejenigen, die auf Erden sanftmütig wandeln; und wenn die Ahnungslosen sie anreden, entbieten sie ihnen den Friedensgruß. Und jene, die die Nacht vor ihrem Herrn sich niederwerfend und stehend verbringen, und diejenigen, die sagen: ‚Unser Herr, wende von uns die Strafe der Hölle ab. Denn ihre Strafe ist eine ewige Qual, schlimm ist sie als Aufenthaltsort und Wohnstätte.‘ Und diejenigen, die beim Spenden weder verschwenderisch noch geizig sind, sondern zwischen diesem stehen, und diejenigen, die neben Allah keinen anderen Gott anrufen und niemanden töten, wo Allah doch zu töten verboten hat, außer nach Gesetz und Recht; und die keine Unzucht begehen: Wer solches tut, findet Strafe“ (Koran; 25/63-68).

„Und diejenigen, die nicht falsch Zeugnis ablegen und diejenigen, welche mit Würde weitergehen, wenn sie unterwegs leeres Geschwätz hören. Und diejenigen, die, wenn sie mit den Zeichen ihres Herrn ermahnt werden, nicht dabei niederfallen wie taub und blind“ (Koran; 25/72-73).

„Und kleidet nicht die Wahrheit in die Lüge, und verbergt nicht die Wahrheit entgegen euer Wissen. Und verrichtet das Gebet und gebt die Armensteuer und beugt euch mit den sich Verbeugenden“ (Koran; 2/42-43).

„Gläubige! Vermeidet sorgfältig Argwohn; ein gewisser Argwohn ist Sünde. Und spioniert nicht, und keiner verleumde den anderen in seiner Abwesenheit. Würde etwa jemand von euch gern seines toten Bruders Fleisch essen? Ihr würdet es verabscheuen. Und fürchtet Allah, denn Allah ist nachsichtig und barmherzig“ (Koran; 49/12).

„Sagt: ‚Wir glauben an Allah und was Er zu uns herabsandte, und was Er Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und deren Stämmen herabsandte, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen zwischen keinem von ihnen einen Unterschied. Und wir sind wahrlich Muslime‘“ (Koran; 2/136).

„Und schmäht nicht diejenigen, die sie neben Allah anrufen, damit sie nicht ihrerseits aus Feindschaft und Unwissenheit Allah schmähen; denn wir haben jedem Volk sein Tun wohlgefällig erscheinen lassen. Dann aber ist ihre Heimkehr zu Allah, und Er wird ihnen vorhalten, was sie getan haben“ (Koran; 6/108).

„Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund; sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Ritualgebet und entrichten die Zakah und gehorchen Allah und seinem Gesandten. Allah erbarmt sich ihrer. Allah ist mächtig und weise“ (Koran; 9/71).

„Allah gebietet euch, das Anvertraute seinem Besitzer wiederzugeben, und wenn ihr unter den Leuten richtet, in Billigkeit zu richten. Wie herrlich ist das, wozu Allah euch mahnt! Allah hört und sieht“ (Koran; 4/58).

„Menschen! Esst von dem, was auf Erden erlaubt und gut ist, und folgt nicht den Fußstapfen des Satans. Er ist euch ein offenkundiger Feind“ (Koran; 2/168).

„Denen, die, wenn sie ein Unheil trifft, sagen: ‚Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.‘ Segen über sie von ihrem Herrn und Barmherzigkeit! Sie sind die Rechtgeleiteten“ (Koran; 2/156-157).

„Sie schlafen nur einen Teil der Nacht. Und vor der Morgendämmerung flehen sie um Verzeihung. Und in ihrem Vermögen ist ein Teil für den bittenden und den unbemittelten Armen“ (Koran; 51/17-19).

„In den Häusern, in denen Allah erlaubt hat, dass er erhöht und sein Name verkündet wird, preisen Ihn morgens und abends Männer, die weder Ware noch Handel von dem Gedanken Allahs und der Verrichtung des Ritualgebets und dem Entrichten der Armensteuer abhalten, aus Furcht vor einem Tag, an dem sich die Herzen und die Blicke verkrampfen, damit Allah sie für ihre schönsten Werke belohne und ihnen Seine Huld mehre. Und Allah versorgt, wen Er will, ohne Maß“ (Koran; 24/36-38).

„Und wenn sie hören, was zum Gesandten hinabgesandt wurde, siehst du ihre Augen von Tränen überfließen infolge der Wahrheit, die sie darin erkennen, indem sie sagen: ‚Unser Herr, wir glauben. So schreib uns ein unter jene, die es bezeugen‘“ (Koran; 5/83).

„Und was euch auch gegeben wird, es ist nur eine Versorgung für das irdische Leben. Was aber bei Allah ist, ist besser und bleibender für diejenigen, welche glauben und auf ihren Herrn vertrauen, und welche die großen Sünden und Schandtaten meiden und, wenn sie zornig sind, vergeben, und die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten und ihre Angelegenheiten in Beratung untereinander erledigen und von dem, womit Wir sie versorgten, spenden, und die, wenn sie ein Unrecht trifft, sich gemeinsam wehren“ (Koran; 42/36-39).

„Dieses Buch, daran ist kein Zweifel, ist eine Leitung für die Gottesfürchtigen, die an das Verborgene glauben und das Ritualgebet verrichten und von Unserer Gabe spenden und die an das glauben, was auf dich herabgesandt wurde und herabgesandt wurde vor dir, und fest auf das Jenseits vertrauen“ (Koran; 2/2-4).

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